Nach acht Monaten in türkischer Untersuchungshaft ist der deutsche Jugendliche Marco W. auf freien Fuß gesetzt worden. Das berichtete der türkische Nachrichtensender NTV. Der Prozess in Antalya wird demnach fortgesetzt, ohne dass der Angeklagte hinter Gittern bleiben muss. Die Anklage wirft Marco W. vor, im April die 13-jährige Britin Charlotte M. in Antalya sexuell missbraucht zu haben. Der Schüler aus Niedersachsen weist die Vorwürfe zurück.
Marcos Anwälte hatten die lange Untersuchungshaft immer kritisiert. Sie legten deshalb auch beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde ein und machten geltend, die lange Untersuchungshaft des 17-Jährigen verstoße gegen das Grundrecht auf Freiheit.
Der wegen sexuellen Missbrauchs eines britischen Mädchens in der Türkei angeklagte deutsche Schüler Marco W. ist am Freitagnachmittag aus dem Gefängnis entlassen worden, der Prozess wird nach Angaben des Anwalts der Britin aber fortgesetzt. Der 17-Jährige aus Uelzen soll sich während des Osterurlaubs an der 13-Jährigen vergangen haben und befand sich seit April in Haft.
Die Nebenklage dringt auf eine Verurteilung wegen Vergewaltigung. Anwalt Ömer Aycan kündigte an, er werde Beschwerde gegen Marcos Freilassung einlegen.
Marco W. hat die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs zurückgewiesen und erklärt, es sei in gegenseitigem Einvernehmen zu Zärtlichkeiten gekommen. Außerdem habe das Mädchen vorgegeben, 15 Jahre alt zu sein.