Ich möchte euch heute meine Heimatstadt Springe vorstellen.
Die Stadt liegt an der sogenannten Deisterpforte, einem flachen Talpass zwischen den südlichen Ausläufern des Deisters und dem Kleinen Deister. In der Deisterpforte entspringt der Fluss Haller, der ihr ihren mittelalterlichen Namen Hallerspring gab.
Hier seht ihr das Wappen von Springe:
Die Einwohner von Springe wurden früher und auch manchmal heute noch "Sauparkrüpel" geannnt.
Der Saupark ist ein Wald- und Jagdgebiet, wo früher sogar der Kaiser zu jagen pflegte. Deswegen wird die Allee, die direkt zum Jagdschloß führt auch Kaiserallee genannt. Wenn der Kaiser mit der Bahn in Springe ankam, dann stieg er in seine Kutsche und fuhr diese Allee entlang.
Dieses Gebiet war bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts königliches Hofjagdrevier. Als Einzäunung entstand zwischen 1836-39 eine 16 km lange Kalksteinmauer. Das Baumaterial stammte aus ortsnahen Steinbrüchen.
Diese Mauer gibt es übrigens heute noch.
Hier seht ihr das Jagdschloß:
Außerdem gibt es dort noch das Wiesentgehege. Einen Tierpark mit lauter einheimischen Tierarten. Vom Bison bis zum Wolf, sind alle Tiere dabei. Ja, auch Wildkatzen gibt es dort
Über der Stadt Springe, an der Göbelbastei, steht eine riesige Glühbirne:
Nun mag sich manch einer wundern, warum steht die denn da? Ja, das hat einen besonderen Grund:
Heinrich Göbel, geboren in Springe, ab 1849 auch unter dem Namen Henry Goebel bekannt, ist nach eigenen Angaben Erfinder der Glühlampe mit Kohleglühfaden vor dem Thomas Alva Edison-Patent des Jahres 1880. Inzwischen gab es etliche Gerichtsverfahren die seine Nachfahren geführt haben. Er ist eine wahre Legende inzwischen geworden.
Seit dem Jahr 2000 befassten sich mehrere Forschungs- und Rechercheprojekte mit Heinrich Göbel. Allem anschein nach ist er nicht der Erfinder der Glühlampe.
Aber sein Geburtshaus in Springe steht immer noch:
Ebenfalls in Springe geboren und aufgewachsen ist die Dragqueen Olivia Jones:
In der Innenstadt findet man Heinrich, den Nachtwächter. Wer sich für so etwas interessiert: Es gibt im Sommer Führungen durch die Stadt mit dem Nachtwächter.
Das ist unser Marktplatz im Winter:
Auf diesem Bild seht ihr das älteste Haus von Springe, das Petersche Haus:
Und hier nochmal der Marktbrunnen:
So, das war erstmal ein Überblick von meiner Stadt. Nächste Woche, wenn ich wieder zu Hause bin, dann mache ich Bilder von der Schule wo ich wohne
Ich wohne nämlich in einem Gymnasium. Mein Vater ist dort der Hausmeister!
22.10.2008 16:21
highwaybiker unregistriert
RE: Springe am Deister - Hier wohnt Anorie
Anorie,
Du wohnst aber auch sehr schön. Dein Heimatstädtchen hat ja ganz tolle Fachwerkhäuser. Die Nachtwächterstatue sieht fast aus wie eine große Playmobil-Figur. Euer Marktplatz ist auch sehr schön, besonders im Winter, echt ramontisch.
Anorie für Deinen tollen und informativen Beitrag und für die schönen Bilder.
Ich finde es ganz groß, was es denn so über Eure Wohnorte zu berichten gibt. Bin echt schon gespannt, auf die nächsten Bilder, denn in einem Gymnasium lebt ja nun auch nicht Jeder.
Winki
__________________ Auszeichnungen:
Geschenke: Bayouma
22.10.2008 21:23
lilo unregistriert
Das ist auch ein sehr schöner Beitrag geworden und macht
Lust auf einen Besuch
wenn es so weitergeht werde ich wohl eine Deutschlandrundreise planen müssen
liebe Grüße
Lilo
23.10.2008 16:53
Christel_SPR unregistriert
RE:vz Springe am Deister - Hier wohnt Anorie
Darf ich ergänzen...
über den wirklichen Ursprung der SAUPARKRÜPEL wird es wohl mehr Legende geben als wirkliche Klarheit. Am heftigsten war die Bezeichnung in der Zeit verbreitet, als es für den alten Landkreis SRPUNGE (Von Lauenau bis tzr Marienburg) das Kfz-Kennzeichen SPR gab (eben als Abkürzung für SauParkRüpel).
Ob es im Zusammenhang mit der Wild-(schwein-)Plage zu Zeiten des Königs von Hannover auch schon diesen Begriff gab. entzieht sich meiner Kenntnis; immerhin verlor der König damals gegen die Bauern vor allem in Springe und Eldagsen einen Prozess vor seinem höchsten gericht und er sah sich veranlasst die 20km lange Mauer um seine Jagd im Kleinen Deister zu errichten, mit entsprechend bewachten Torhäusern für die weiterhin möglich Durchfahrt...
Und zu Heinrich Göbel: Wie sagte mir kürzlich ein Wissenschaftler der Elektro-Technik der Uni Frankfurt "Euer Göbel hat die Glühlampe erfunden, da gibt es keinen Zweifel, nur die Glühbirne, die ist wirklich nicht auf seinem Mist gewachsen! - Aber streitet euch ruhig weiter, so wird die Geschichte mehr und mehr bekannt und man redet wenigsten einmal im Jahr von Springe!"
Und Tschüs
Christel