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Geschrieben von Daggi am 26.02.2008 um 14:31:

Briefkasten Gegenbesuch von Friedrichs-maerchenwelt

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für euren lieben Besuch in unserem Märchenreich.

So wollte ich es mir nicht nehmen lassen, auch mal zu euch zu huschen und Grüße dazulassen.

Weiterhin viel Erfolg
wünscht
Daggi von



Geschrieben von Märchenonkel am 28.02.2008 um 19:47:

  RE: Gegenbesuch von Friedrichs-maerchenwelt

Der Märchenonkel brigt euch ei Schenki, in Form eines Ostermärchen!
Rote Ostereier
von Friedrich B.

Es war einmal vor langer Zeit, da lebte eine Bauernfamilie. Damals nahm man noch die strengen religiösen Regeln sehr ernst. Die Bauernfamilie war nicht reich und die Bäuerin musste jeden Tag überlegen, wie sie ihre Familie satt bekam. Der Winter war zu Ende und die Fastenzeit hatte angefangen. Da war es wesentlich leichter, der Familie ein karges Essen auf den Tisch zu stellen. Es gab in dieser Zeit weder Fleisch noch Milch und auch keine Eier, denn die Bauernfamilie hielt sich an die damaligen strengen Regeln.
Auf dem Bauernhof lebte nur wenig Vieh. Eine Kuh, ein Ochse, ein Pferd und eine Ziege standen im Stall und ein Hund und ein Kater streunten auf dem Hof herum.


Auch hatte die Familie ein Gänse- und Entenpaar sowie ein Hasenpärchen. Ebenfalls tummelte sich eine Schar Hühner in einem Gehege.
Im Frühjahr legte das Federvieh viele Eier, aus denen nach einiger Zeit Küken schlüpften. Gerade in der Fastenzeit legen die Hühner sehr viele Eier, da sie den Drang im Frühjahr haben, Kükchen auszubrüten.




Die Bäuerin suchte fast jeden Tag 15-18 Eier ab. 30 Eier legte sie in ein Nest und eine Glucke, so nennt man eine Hühnermutter, brütete die Eier aus. So erhielt die Bauernfamilie jedes Jahr neue Hühner dazu. Die Älteren wurden dann meistens geschlachtet und verspeist.




Die Bäuerin aber ärgerte sich immer, wohin mit den Eiern in der Fastenzeit? Es war schon zum Mäusemelken, dass die Tiere gerade dann so viele Eier legten, wenn sie niemand essen durfte.
Die Eier wegwerfen wollte sie auf keinen Fall, doch sie wurden schnell ungenießbar. Und so kam die Bäuerin auf die Idee, die Eier zu kochen, denn dann hielten sie sich länger. Aber ein gekochtes Ei und ein rohes Ei sehen gleich aus. Irgendwie muss man sie doch unterscheiden können. Daher legte die Frau die frischen Eier in einen Korb und die gekochten Eier in einen Topf.




So machte es die Bäuerin jedes Jahr und zu Ostern. Und wenn die Fastenzeit zu Ende war, konnte die Familie die gekochten Eier essen.
Ein Jahr war vergangen, auch die Fastenzeit war fast vorüber, als die Bäuerin am Karfreitag, das ist der Freitag vor Ostern, aus der Miete, eine Vorratskammer im Garten, Rote Beete holte. Dieses Gemüse wollte die Bäuerin abkochen und zum Mittagessen einen Rote-Beete-Salat daraus machen.
Aus Versehen nahm sie den Topf, mit den gekochten Eiern. In diesem Moment kam ihr ältester Sohn in die Küche und zeigte seiner Mutter einen kleinen Hasen, den die Hasenfamilie bekommen hatte. Die Bäuerin war von dem Kleinen so entzückt, dass sie die Rote Beete in den Topf zu den Eiern legte.
Sie goss Wasser darüber und kochte das Gemüse auf dem Ofen in der Küche. In der Zwischenzeit spielte sie mit ihrem Sohn und dem kleinen Hasen.
Auch ihr anderer Sohn und ihre kleine Tochter spielten mit. Die Zeit verging und die Rote Beete waren weich. Die Bäuerin nahm den Topf vom Herd und ging zum Misthaufen, um das Wasser, welches ganz rot wie Blut war, abzugießen.
Dann stellte sie den Topf zum Abkühlen auf den Hof vor den Eingang zum Bauernhaus. Sie ging wieder in die Küche und sagte zu ihrem Sohn: „Bringe den Hasen zu seinen Eltern und zu seinen Geschwistern.“ Der Junge gehorchte und brachte das Tier in den Hasenstall. Die anderen Kinder gingen in die Scheune, um zu spielen. Der Hasenstall stand in unmittelbarer Nähe vom Misthaufen. Der Junge setzte den kleinen Hasen in den Stall zu seien Eltern und ging dann wieder los. Er vergaß aber den Stall zu verriegeln.
So dauerte es nicht lange und die Hasen machten einen Ausflug zum Misthaufen. Dabei schnupperten sie auch an dem Wasser von den Roten Beete und bekamen ganz rote Nasen. Auch ihr Fell schmierten sie sich voll.
Die Zeit war angebrochen, dass die Bäuerin ihren Rote–Beete-Salat machen wollte. Der Topf war abgekühlt und sie holte das Gemüse heraus. Doch dann traute sie ihren Augen nicht. In dem Topf lagen rote Eier. Das Kochwasser der Roten Beete hatte die Eier verfärbt. Die Bäuerin nahm sie heraus und versteckte sie vor ihren Kindern. Doch da kam ihr eine Idee.
„Wenn es mit Rote Beete klappt, die Eier rot zu färben, dann muss es auch mit anderen Früchten klappen“, dachte sie sich. „Vielleicht gelingt es auch mit Zwiebelschalen, denn vom Zwiebelschälen bekomme ich immer solch gelbe Finger.“
Und sofort wollte sie es ausprobieren. So kochte sie Eier in Zwiebelschale und siehe da, die Eier wurden gelb. Dann holte sie aus dem Keller ein Glas Heidelbeeren. Diese Früchte hatten sie im letzten Sommer in Wald gesucht. In dem Saft kochte sie wiederum Eier. Sie bekamen eine sehr schöne blau-lila Farbe.
Die bunten Eier versteckte sie natürlich so, dass ihre Kinder sie nicht finden konnten.
Am Nachmittag kam der Bauer in die Küche und schimpfte ganz fürchterlich mit seinem Sohn. Dann meinte er zur seiner Frau: „Wir müssen alle Hasen schlachten, die haben bestimmt eine Krankheit! Vielleicht ist es Rotlauf. Unser Sohn hat die Klappe vom Hasenstall aufgelassen und jetzt laufen sie auf den Bauerhof herum und haben rote Flecke auf dem Fell.“
Als die Bäuerin die Worte hörte, hatte sie einen Verdacht. Sie ging hinaus und ihr Verdacht bestätigte sich. Die Hasen hatten am Misthaufen geschnuppert und sich mit der Rote-Beetefarbe beschmiert. Die Bäuerin ging wieder ins Haus zurück und meinte zu ihrem Mann: „Es ist bestimmt nichts Schlimmes, die Hasen sind alle gesund und munter. Wir werden sie noch ein paar Tage beobachten.“ Doch sie erzählte keinem etwas von der Farbe und den Eiern und woran die Hasen sich beschmiert hatten, obwohl sie es genau wusste. Auch ihre Kinder bemerkten, dass ihre Häschen an manchen Stellen rot waren. Die Hasen wurden wieder eingefangen und in ihren Stall gesperrt.
Dieses Ereignis passierte genau am Karfreitag. Die Bäuerin hatte sich für den Ostersonntag etwas Schönes für ihre Familie ausgedacht. Mit dem ersten Hahnenschrei verließ sich ihr Bett, holte die bunten Eier aus der Speisekammer und versteckte sie im angrenzenden Garten.
Dann ging sie zum Hasenstall und machte die Tür auf. Die Hasen verteilten sich sofort auf dem Hof und im Garten.
Die Bäuerin lief wieder ins Bauernhaus zurück und machte Frühstück für ihre Familie, als wäre nichts gewesen. Der Bauer hatte heute etwas länger geschlafen und kam in die Küche. Nun war es an der Zeit die Kinder zu rufen. Diese waren noch verschlafen. Sie wuschen sich, putzten die Zähne und zogen sich an. Dann sagte die Bäuerin zu ihnen: „Holt mal zum heutigen Osterfest ein paar Osterglocken aus dem Garten. Die Blumen möchte ich auf den Frühstückstisch stellen.“
Draußen war schönes Wetter und die Sonne strahlte vom Himmel. Ein wirklich schöner Ostersonntag. Die Kinder liefen in den Garten und sie entdeckten die bunten Eier. Und zwischen den Beeten liefen die Häschen geschäftig hin und her. Die Kinder suchten den ganzen Garten ab und sie fanden viele bunte Eier.
Der älteste Sohn holte aus der Scheune einen kleinen Füllkorb. In den legten sie die gefundenen Eier. Der jüngste Sohn sah, dass die Farbe der roten Eier mit den roten Flecken auf den Häschen übereinstimmte. So dachte er, die bunten Eier hatten die Häschen gebracht.
Als sie in die Küche kamen war natürlich der Teufel los. Die Kinder waren alle aus dem Häuschen. An Blumen, die sie holen sollten, hatte keiner mehr gedacht.
Die Mutter war darüber gar nicht mal traurig, denn das Blumepflücken war nur ein Vorwand, um die Kinder in den Garten zu schicken, damit sie die Eier fanden.
Es war der schönste Ostersonntag für die Kinder. Dann endlich erzählte die Bäuerin die Geschichte ihrem Mann. Auch er fand die Idee sehr gut und so löste sich auch das Rätsel um die roten Flecken auf dem Hasenfell auf.

Zum Frühstück gab es bunte Ostereier und die schmeckten noch mal so gut. Zu den Kindern sagte die Bäuerin: „Die Ostereier haben die Häschen gebracht.“ Seit diesem Ostersonntag gibt es den Osterhasen.
Die Idee war so schön und gut, dass es bald alle Bäuerinnen der Umgebung ihr gleich machten. Der Bauer hatte es nämlich in der Schänke „Zum Roten Krug“ erzählt.
Diese Tradition hat sich bis zum heutigen Tage erhalten. Man sieht jeden Ostersonntag die Kinder bunte Ostereier suchen. Drum sagen wir ganz laut:
„Hab Dank, liebe Bäuerin.“




Geschrieben von Bayouma am 28.02.2008 um 21:07:

 

Also ich bin ja dafür, daß wir den Märchenonkel hier für uns anstellen, um uns immer eine "Gute-Nacht-Geschichte" zu erzählen.

War nett vor Dir, uns hier so etwas Nettes hinein zu stellen.

Winki



Geschrieben von Babybauch am 28.02.2008 um 21:10:

 

Ich find das süß...mal was anderes Augenzwinkern


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